Um sein Universum entstehen zu lassen, braucht er nur eine Gitarre und ein Mikrofon. Seine Stimme – in den tiefen Tonlagen tiefgehend und geheimnisvoll, in den hohen Stimmlagen ergreifend und zerbrechlich – ist ein Instrument, das er mit Leichtigkeit formt. Im Vergleich zu Jeff Buckley, Thom Yorke oder Leonard Cohen bringt es der junge belgische Künstler fertig, seine Einflüsse durch schlichte Performances und eine subtile nordafrikanische Intonation zu verfeinern. Während seiner Kindheit hat er aufmerksam die Platten seines Grossvaters Moharam Fouad gehört, seinerseits ein ägyptischer Schauspieler und Sänger, der in den 1950er-Jahren von sich reden gemacht hat. Der junge Tamino war von den unverfälschten und ehrlichen Emotionen der arabischen Gesänge beeindruckt. Nun ist der heute 21-Jährige an der Reihe, beim Publikum Gänsehaut auszulösen. Der als „Coup de Coeur“ des Festivals eingeladene Tamino hat diesen Frühling anlässlich der Bekanntgabe des Programms dieser Ausgabe einen überwältigenden Auftritt hingelegt.