Bowie Lector in Fabula
David Bowie hat uns eine Liste von Büchern hinterlassen, und diese Liste literarischer Reisen hatte Geschichten zu erzählen, das ahnte ich. Er war nicht „nur“ ein Leser von Jack Kerouac, Nabokov, Orwell, Chatwin und ein glühender Verehrer von Mishima, nein, er las Autoren wie John Rechy, Anatole Broyard, Sarah Waters, Muriel Spark oder auch Keith Waterhouse aus sehr guten Gründen. David Bowie bildete sich durch das Lesen weiter, es war der Ort, an dem er seine Freiheit erlebte: Denn Lesen ist ein Abenteuer, eine Eroberung, es ist auch eine Art, unsere Sorgen zu beantworten oder manchmal unsere Fantasien auf schwindelerregende Weise zu verstärken (und Bowie hatte eine ganze Menge davon auf Lager!).
David Bowie – Lector in Fabula, dessen Autor Yann Courtiau uns in einer Vorpremiere große Auszüge daraus präsentieren wird, zeichnet ein Porträt von David Bowie als Erstleser, aber auch als Revoluzzer, Transgressiver, Berliner, New Yorker, etc. Übrigens antwortete David Bowie auf Prousts Fragebogen und die Frage, was seine Vorstellung von perfektem Glück sei, ganz einfach: Lesen.